Helga Lüngen, Geschäftsführerin der ZNS –
Hannelore Kohl Stiftung sagt: „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit dem
Eberhard-Dombek-Stiftungsfonds dem 365 Grad Pflegezentrum helfen können. Die
Musiktherapie ist eine sehr gute Möglichkeit, Wachkomapatienten mehr Lebensqualität
zu bieten. Eine Klangliege, die ähnlich bespielt wird, wie eine Harfe, hilft in
vielen Fällen den Patienten zu entspannen und ihre Spastiken zu lösen. Eine
Klangliege ist aber teuer und die Therapie wird in der Regel nicht von
Krankenkassen finanziert.“
Eva Lind setzt sich seit vielen Jahren
für die Arbeit der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung ein und ist Botschafterin der
Stiftung. Besonders die Musiktherapie liegt ihr am Herzen, weil Musik positive
Emotion und Freude bedeuten und das Zusammenspiel von Klängen und Resonanzen
positive Auswirkungen auf die Patienten hat.
Bei Wachkomapatienten sind die
Möglichkeiten sich auszudrücken zumeist sehr beschränkt. Dies bedeutet aber
nicht, dass die Sinneskanäle nicht funktionieren. Vielmehr sind Augen, Ohren
und Haut sensibilisiert, so dass durch den Einsatz der Musiktherapie
Kommunikation möglich ist. Bereits nach wenigen Sekunden sind Veränderungen bei
den Menschen im Wachkoma sichtbar. Die Spannung des Körpers verändert sich, ein
kleines Lächeln umspielt den Mund, tiefes Seufzen und Kaubewegungen zeigen
Entspannung. Aber auch das angeschlossene EKG-Gerät zeigt eine Verlangsamung
des Herzschlags. Der Kontaktwunsch wird deutlich. „Bei einem Wachkomapatienten
sind die Sinne durcheinander geraten und müssen sich zusammenfinden. Das
geschieht durch den musikalischen Stimulus schneller und leichter, weil Musik
multisensorisch im Gehirn verankert ist und jede musikalische Erfahrung mit
anderen sinnlichen Erfahrungen gekoppelt ist. Die unmittelbare Reaktion auf die
musiktherapeutische Stimulation spiegelt sich deutlich in den Gesichtern und an
den Monitoren wider“, erläutert Birgit van Beuningen, Musiktherapeutin aus
Hilden, die Reaktionen der Patienten.
Über den Eberhard-Dombek-Stiftungsfonds:
Der Eberhard-Dombek-Stiftungsfonds wurde unter dem Dach der gemeinnützigen
"Stiftung Stiftungsfonds“ gegründet. Der Fonds hat den Zweck der
Unterstützung von Bedürftigen, die aufgrund ihres körperlichen, geistigen,
seelischen oder finanziellen Zustands auf Hilfe Anderer angewiesen sind. Der
Fonds wurde zunächst zur Unterstützung des durch ein Aneurysma betroffenen
Eberhard Dombek, dem damaligen Leiter der Siemens-Wirtschaftspresse, gegründet. Seit dem Tod von Eberhard Dombek
werden unter anderem Projekte für die Verbesserung der Situation von Menschen
im Wachkoma unterstützt.